23. September 2009

Okay, dann will ich mal mit meiner Erzählung vom Urlaub beginnen. Am 24. August 2009 ging es ans Rote Meer. Bereits einen Tag vorher nutzten wir das Angebot der Fluglinie AirBerlin und gaben unser Gepäck am Sonntag Abend beim Vorabend-Check-In ab. Ist sehr praktisch. Es geht schnell und man muss am Abflugtag keine zwei Stunden vorher da sein. Die Mitarbeiterin am Air-Berlin-Schalter sah sich unsere Reisepässe an und fragte sofort "sind sie Brüder?" Ich habe die Frage nicht verstanden, sie beantwortete sich die auch direkt selbst, nachdem sie bei meinem Mann sah, dass er einen Geburtsnamen hatte. Sie entschuldigte sich sogar für die Frage und schmunzelte ein wenig. Ist mir allerdings erst hinterher alles so bewusst geworden. Egal, ich habe ja keine Probleme damit :)

Unser Flug ging am 24. August 2009 um 14 Uhr. Sehr unchristliche Zeit wenn man in den Urlaub fliegen möchte. Denn der erste Urlaubstag geht damit schonmal nur fürs Anreisen drauf. Hat mich von vornherein geärgert. Egal. Es ist Urlaub, also gehe ich dem auch entspannt entgegen. Entspannt? Gehen? Nunja, zumindest bis zur Abfertigungshalle. Da war doch noch das Problem mit der Flugangst. Ich hatte vorsichtshalber eine Tablette gegen Ängste genommen (ja, sowas gibbed, habe ich von meiner Hausärztin erhalten). Wirkung war allerdings, wie bereits auch letztes Jahr, gen Null. Ich weiß gar nicht mehr ob es kurz vor 14 Uhr war oder bereits nach 14 Uhr, jedenfalls kam irgendwann die Durchsage, dass wir an Bord dürfen. Juchu. Mulmiges Gefühl war da, geht auch nicht mehr weg. Egal. Muss ich jetzt durch. Das Flugzeug war eine Boing 737-800. Sie war auch nicht wirklich voll, also wir hatten im Grunde freie Platzwahl. Ohne lange Wartezeiten rollten wir dann auch schon aufs Rollfeld zu, nur um kurz danach mit dem Start zu beginnen. Ich habe ja schon Angst in der "Wilden Maus", insofern ist das purer Horror für mich, wenn die Maschine hoch steigt. Und das schreibe ich nicht nur so. Hätte ich lange Fingernägel, hätte man sicherlich die gesamten zwei Wochen die Abdrücke davon auf meinen Oberschenkeln sehen können. Keine zwei Minuten, nachdem die Maschine den Flughafen Tegel emporstieg, rüttelte es einmal kräftig. Kurz daraufhin noch einmal und noch einmal. Wir waren immer noch dabei an Höhe zu gewinnen, und da sind diese Luftlöcher doch schon recht gruselig für so einen Angsthasen wie ich es bin. Als wir schließlich unsere Flughöhe erreicht hatten (irgendwo bei 12.000 Meter), war auch alles wieder vorbei. Keine Panik, kein Schweißausbruch, nichts. Ich versuchte den Flug zu genießen und nervte meinen Göttergatten damit, dass ich die Wolken fotografieren wollte. Ja meine Güte, irgendwas muss man ja für die Nachwelt anfertigen. Und überhaupt, ich muss ja den Leuten klarmachen, dass ich tatsächlich in einem Flugzeug saß. Okay okay, von mir gibt es im Flugzeug kein Foto, aber auch nur, weil Hasi sonst gemeckert hätte - er steht auf sowas mal so rein gar nicht.

Während des Flugs wurden uns Einreiseformulare für den Zoll gegeben. Das eine Formular ist normal bei Interkontinentalflügen. Das andere Formular musste aufgrund der Schweinegrippe ausgefüllt werden. Die Flugbegleiterin war sehr lustig als sie meinte "Wenn sie einen unbeschwerten Urlaub haben möchten, dann kreuzen sie auf dem Schweinegrippenformular nichts an."

Das Unterhaltungsprogramm auf dem Flug war... sagen wir mal interessant. Es wurde zunächst Comedy (Mr. Bean) gezeigt, dann ein Musik-Clip, der wiederum von Comedy (Friends) abgelöst wurde. Das ganze rundete dann nochmals ein Musik-Clip ab um dann irgend eine komische, nichtmal lustige englische 20 Minütige Comedy-Show zu bringen, wo das Lachen aus der Blechbüchse echt total nervig war. Egal, ich war im Urlaub und freute mich drauf. Ich freute mich auch auf den Hauptfilm "Selbst ist die Braut" mit Sandra Bullock. Den wollte ich eh sehen. Tja, nur fing der irgendwie nicht wirklich an. Die Flugbegleiterinnen brachten Trinken, sammelten es auch wieder ein. Dann begann endlich der Film (nach fast 120 Minuten Flugzeit - wohlbemerkt ist der Flug nur 4,5 Stunden). Kaum begonnen wurde er auch gleich wieder unterbrochen für die Durchsage, dass es gleich einen kleinen Snack geben wird und die Fluggäste auch die Möglichkeit haben, warmes Essen zu bestellen. Dann begann der Film. Nun, ein typischer Sandra Bullock-Film, egal, ich mag ihre Filme. Der Snack wurde gereicht. Ein Bagel mit Käse (wer wollte bekam auch Wurst). Gut dass ich schon etwas gegessen habe, weil sonst hätte ich hinterher ein größeres Magenknurren gehabt als vorher. Aber der Bagel war echt lecker - und das meine ich ernst. Nach 4,5 Stunden waren wir in Ägypten angekommen. Es war dunkel. Ortszeit: 18:30 Uhr. Und es war finster. Und das lustige: Der Film endete genau dann, als das Flugzeug zum landen ansetzen wollte.

Nach der Landung stiegen wir aus dem klimatisierten Flugzeug aus und liefen erstmal gegen eine "Wand". Dafür, dass es schon Dunkel war, waren noch immer locker 38 Grad... Danach folgte das, was immer folgt: Mit den Flughafenbussen zur Haupthalle fahren. Die war total überlaufen. Zunächst erst einmal die Visa abholen. Die waren bei uns inklusive, das ist schön. Bei so manch einem anderen Anbieter mussten die noch extra gezahlt werden. Das holen der Visa war relativ schnell erledigt, dann mussten wir an den Zoll vorbei. Die Schlangen waren, obwohl zwei Schalter geöffnet waren, mehr als lang und wir mussten mehr als zehn Minuten warten, bis wir endlich am Zoll vorbeikamen. Das Koffer holen war relativ schnell erledigt und das erste, was ich in Ägypten besuchte war die Toilette. Sauber. Ich war echt überrascht. Hatte in etwa so etwas gruseliges erwartet wie auf Kreta, aber überhaupt nicht. Nunja, der Reinigungsmann war was unfreundlich als er Trinkgeld haben wollte. Ich sagte mir, ist die Mentalität und habe ihm etwas Trinkgeld gegeben. Wir gingen anschließend zu unserem Bus. Wir hatten ja Direkttransfer zum Hotel. Unser Bus war ein etwas größerer VW-Bus, nicht ungemütlich, aber auch nicht gerade Luxuskomfort :) Egal, er erfüllte seinen Zweck, und das ist das wichtige.

Nach ungefähr 30 Minuten waren wir an unserem Hotel: Sunrise Select Royal Makadi. Wir fuhren durch das große Tor und folgten der Straße etwa 300 Meter. Da war das Haupthaus. Leider konnten wir nicht durch den Haupteingang gehen, weil der gesperrt war. Aufgrund der Terrorgefahr in Ägypten gibt es diese Piepdinger, durch die man durchgehen muss, damit die Hotelpolizei weiß, ob man Waffen dabei hat oder nicht. Im Grunde piepte das Gerät immer. Wir gingen zur Rezeption, dort wurde uns gesagt wir sollen uns setzen. Also folgten wir der Anweisung und setzen uns auf eine der gemütlichen Couchs. Kurz danach stand ein Hotelmitarbeiter neben mir und gab mir Formulare zum Ausfüllen. Mir nahm er die Reisepässe und den Hotelgutschein ab. Als ich fertig war, kam er zurück und hat uns schon eingecheckt. Er übergab uns die Zimmerkarte, zwei Towel-Cards (Handtuchkarten) und unsere beiden "Ultra-All-Inclusive"-Karten in einem Umschlag, auf dem das gesamte Gelände gezeichnet war. Sicherlich nicht verkehrt, denn wie sich rausstellte ist das Gelände riesig. Dann holte er einen Mitarbeiter zu uns, der uns zu unserem Zimmer führen sollte. Das war sehr witzig, wir fuhren in so einem Golf-Kart (also so ein Wagen, wie sie normalerweise auf Golfplätzen stehen) und erreichten unser Zimmer keine drei Minuten später. Der nette Mitarbeiter erklärte uns kurz die drei Dinge im Zimmer, die wir wissen mussten (wie funktioniert die Klimaanlage, wie der Tresor etc.). Kurz danach verschwand er wieder, ich gab ihm für seine Freundlichkeit noch 10 ägyptische Pfund. Ist nicht viel, aber wir waren uns unsicher, wieviel Trinkgeld man gibt. Keine fünf Minuten später klopfte es an der Tür: Die Koffer sind da. Super Service, in der Tat. Wir waren begeistert.

Da das Essen im Flugzeug eher etwas dürftig ausgefallen war, waren wir glücklich, dass das Abendessen im Hotel bis 22:30 Uhr geht. Somit hatten wir noch Gelegenheit etwas zu essen. Und es war super :) Die Auswahl war einfach riesig, es war auf jeden Fall für jeden etwas dabei. Viel zu früh waren wir müde und entschieden uns, unsere Koffer auszupacken und früh ins Bett zu gehen.

Der erste Tag...

Da um 9:30 Uhr die offizielle Begrüßung der Reiseleitung stattfinden sollte, habe ich meinen Schatz früh geweckt, damit wir zuvor noch frühstücken können. Das Frühstück gab es immer von 7 Uhr bis 10:30 Uhr. Auch das Frühstück war mehr als ausreichend, dutzende Brotsorten standen zur Auswahl, Käse, Wurst, Obst, aber auch warmes wie Rüherei oder Würstchen. Um 9:30 Uhr standen wir dann am Tisch unserer Reiseleitung, nur von ihr fehlte jede Spur. Wir standen auch als einzige dort. Um 9:35 Uhr habe ich mal an der Rezeption nachgefragt, ob es vielleicht verschoben wurde, er machte mich drauf aufmerksam, dass es um 9:30 Uhr beginnt und wir am Tish warten sollen. 15 Minuten später kam dann die Reiseleiterin, schaute uns an und fragte freundlich "kann ich ihnen helfen?" Wir teilten ihr mit, dass wir zum "FIT", dem Ferieninformationstreff, wollen. Sie sagte "Ja, der beginnt um 9:30 Uhr." Ich sah sie an. "Es ist 9:45 Uhr". Sie sah mich ein wenig verwirrt an. "Wir haben 8:45 Uhr". Ich sah sie fragend an. "Sie dürfen die Uhr nicht umstellen. Wir haben hier durch den Ramadan eine vorgezogene Winterzeit, da ist es genau so spät wie in Deutschland". Na super, wenn das mal nicht peinlich war. Also verabschiedeten wir uns und tauchten 45 Minuten später wieder auf.

Beim "FIT" wurde uns das Hotel erklärt, auch dass man außerhalb der Anlage aufpassen soll, was das Essen und Trinken angeht. Da in Ägypten das Leitungswasser kein Trinkwasser ist, muss man aufpassen. Viele Restaurants nutzen wohl das Leitungswasser um z. B. Eiswürfel zu machen, oder Eis. Ein paar Touren wurden uns auch angeboten. Kairo oder Luxor hätten mich interessiert, aber in beiden Fällen musste man mindestens vier Stunden fahren (Kairo sogar sechs bis acht) und die gleiche Strecke zurück. Da hatten wir dann nicht wirklich Bock drauf. Sie versprach allen den Rabatt von 10 Prozent, wenn man noch am gleichen Tag was abschließt. Bauernfängerei, aber wir ließen uns drauf ein und buchten dann eine Stadtrundfahrt durch Hurghada, eine Fahrt zum Sahara-Park und eine Schnorchelfahrt nach Mahmya...

Nach der Veranstaltung und dem "FIT" gingen wir zu unserer Liege am Pool, die wir in unseren 45 Minuten Freizeit zwischen "9:30" und 9:30 Uhr hatten. Das witzige: Man gibt die Towel-Cards am Handtuch-Center ab, ein Mitarbeiter begleitet dich zu deiner Liege (und wenn du noch keine hast sucht er mit dir gemeinsam eine) und breitet die Handtücher auch darauf aus. Uns war bewusst, dass er das für ein kleines Trinkgeld macht, allerdings hatten wir kein Geld dabei...

Die nächsten Tage...

An sich bestand die meiste Zeit daraus, dass wir im Hotel waren. Die ersten beiden Tage am Pool, danach nur noch am Strand. Das Rote Meer ist super schön und super warm und es schwimmen die buntesten Fische darin. Ja, ich habe mir eine Schnorchelausrüstung gekauft - also jetzt Taucherbrille und einen Schnorchel. Flossen wollte ich mir keine holen, braucht man auch nicht zwingend. Das Gruseligste: Ich schnorchelte den ersten Tag und war echt begeistert und so. Da sah ich einen wirklich riesigen Fisch. Er sah mich auch und schwamm auf mich zu. Das erschrak mich etwas. Dann öffnete er seinen Mund und ich bildete mir ein er zeigte Zähne. Ich bekam Panik und schwamm ganz schnell weg - wohlwissend, dass er schneller wäre als ich. Ich redete mir hinter ein, dass er nur müde war und gähnte.

Die ersten Tage haben wir auch noch schön Frühstück, Mittag und Abendessen zu uns genommen (ist ja all inclusive :)), aber nach zwei oder drei Tagen war uns das echt zuviel und wir haben das Mittagessen ausfallen lassen. Die Ägypter kochen einfach zu gut. Naja, war weniger ägyptisches Essen als Internationale Küche :)

Unser erster Ausflug ging nach Hurghada. Auf dem Programm stand sightseeing pur, mit einem abschließenden Besuch im Hard Rock Café. Endlich, ich sollte es kriegen, ein T-Shirt aus einem Hard Rock Café in einem anderen Land... Doch leider wusste das scheinbar der Reiseleiter nicht, denn das Hard Rock Café fiel aus. Stattdessen wurde der Abschluss in einem "modernen Basar" gemacht. Das entspricht in etwa einem Kaufhaus in Deutschland. Das schöne: Keiner versucht dir irgendwas aufzuschwatzen. Weil wir sind auch über den normalen Straßenbasar gelaufen, das war echt anstrengend. Der Reiseleiter meinte noch so schön, dass man nicht einfach stumm weiterlaufen sollte. Wenn man nichts will soll man einfach nett Lächeln und weitergehen. Nur scheinbar wussten das die Basar-Verkäufer nicht und rannten teilweise sogar hinterher. In diesem "modernen Basar" war es anders. Zwar quatschen dort auch einen die Verkäufer an, aber das passiert hier ja auch teilweise in den Kaufhäusern. Fand ich jetzt nicht soooo schlimm. Immerhin haben wir dort ein paar Souvenirs gefunden, die wir unseren Familien schenken wollen :)

Bevor wir die beiden Basare besucht hatten waren wir noch bei einer Moschee. Die war echt schön. Wir durften allerdings nicht rein. Es kam in der Vergangenheit drei Mal vor, dass Touristen sich nicht an die Kleiderordnung einer Moschee gehalten haben (Männer lange Hosen und Kopfbedeckung), und somit hat der Bürgermeister entschieden, dass keine Touristen mehr rein dürfen. Aber die "Türsteher" waren gnädig mit uns und wir durften mal einen Blick hineinwerfen und Fotos machen. Und wenn der "Türsteher" mit dem Fotoapparat reingehen sollte um Fotos zu machen, wollte er natürlich auch ein kleines Trinkgeld haben. Ist mir erst zu spät aufgefallen, dass die auch von drinnen Fotos machen - da hatte ich schon selbst fotografiert :) Kam mir allerdings ein wenig komisch vor, immerhin haben in der Moschee ein paar Leute gebetet.

Dann gab es noch die Glasbootfahrt. Die war cool. Da sind wir erst ein paar Minuten rausgefahren aufs Meer und dann eine Etage tiefer gegangen. Da war dann halt der Boden aus Glas. Korallen und Fische konnte man somit richtig gut beobachten. Allerdings hat man fast nur Zebrafische gesehen, die waren scheinbar in der Überzahl. Hier und da ist auch mal ein blauer Fisch vorbeigeschwommen. Auf einmal tauchte einer der Mitarbeiter von dem Boot an der Glasscheibe auf und fütterte die Fische an. Keine Ahnung wo die alle auf einmal herkamen, aber es waren dutzende von Zebrafische. Meinen Respekt hatte der Mann, er konnte echt lange die Luft anhalten. Das hat er dreimal gemacht und dann sind wir wieder zurückgefahren. Ich weiß nicht mehr wie lange wir insgesamt auf dem Meer waren, aber es war schon eine Zeit. Bei der Rückfahrt entpuppte sich das Glasboot als "Partyboot" und die Besatzung versuchte mit uns zu feiern. Zum Glück haben sie sich an die Frauen gehalten - und einen Typen, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er eher nach Malle als nach Ägypten gehörte.

Die Fahrt nach Hurghada war wirklich sehr schön. Man hat auch einiges über die Stadt Hurghad und das Dorf Hurghada (oder war es umgekehrt?) erfahren. Beeindruckt war ich auch von dem Papyrus-Museum. Die stellen da in der Tat das Papyrus noch per Hand her und bemalen es auch per Hand. Wir haben gleich für meinen Schwiegervater ein schönes Bild vom Tutanchamun geholt (hat mir selbst schon sehr gut gefallen), dazu gab es kostenlos zwei kleinere Bilder. Wir entschieden uns für jeweils ein Sternzeichen, wo in ägyptischer Schrift der Name eingetragen wurde. Dann fiel mein Augenmerk auf ein wunderschönes Bild von Luxor. Es ist riesig, aber ich fand es super schön. Natürlich ein Unikat, welches auch dementsprechend teuer war (umgerechnet um die 180 EUR). Wir feilschten ein wenig (na gut, wir haben nur gefragt, was er für einen Preis machen kann) und bekamen es dann 40 EUR günstiger. Lustigerweise hat der Typ an der Kasse 140 ägyptische Pfund in sein Kreditkartengerät eingetippt und nicht 140 EUR. Wir haben uns schon gefreut (ist gemein, ich weiß, das Land ist schon arm, aber der Laden verdient an den Tourismus-Verkäufen gut). Allerdings hat unser Reiseleiter bemerkt, wie wir auf den Kassenbon geguckt haben. Und wir vermuten mal, er hat an der Kasse bescheidgegeben, denn auf einmal kam der Verkäufer nachgelaufen und hat gesagt, dass falsch abgerechnet wurde. Schade. Also haben wir doch den regulären Preis zahlen müssen - statt umgerechnet ca. 20 EUR. Egal, das Bild ist dafür sehr schön. Hängt jetzt im Schlafzimmer. Nur die Farben leuchten nachts nicht, wie der Verkäufer versprochen hatte.... Egal ;)

Versprechen bekamen wir auch am Strand. Dort kam ein Mann auf uns zu, der vom Wellness-Bereich war. Er erzählte uns, was die da tolles anbieten. Ich bin für sowas ja grundsätzlich zu haben und war voller Begeisterung. Hätte am liebsten alles gleich genommen. Aber so reich sind wir ja nun auch nicht. Wir entschieden uns am Ende für eine Cleopatra-Massage. Also pro Person. Das war genial: Zunächst wird man mit Kokosraspeln abgerieben, also ein Körperpeeling. Anschließend duschen, danach Dampfsauna. Danach Massage (fast eine Stunde). Anschließend Duschen und zuletzt in den Whirpool. Die Massage war echt genial: Vom kleinen Zeh bis zur Nasenspitze wurde alles massiert - naja, fast alles ;) Ich glaube seitdem haben wir auch den Namen "The German Naked" weg. Weil am Anmeldetresen meinte der Typ zu uns: Shorts ausziehen. Okay, haben wir ausgezogen. Also waren wir unter den Handtüchern nackt. War allerdings so nicht geplant, denn der Typ an der Rezeption ging davon aus, dass wir noch Boxershorts drunter haben. Somit haben wir den Tag sehr nackt verbracht. Mir wars ein kleinwenig unangenehm, aber die Masseure haben es, nachdem sie überrascht waren, gut verkraftet :) Bei den folgenden Massagen hatten wir auch immer ne Boxer an.

Folgende Massagen? Ja, denn wir haben noch vier weitere Gesundheitsmassagen bestellt. Jeweils eine Stunde und jeweils vom kleinen Zeh bis zur Nasenspitze. Es war echt sehr schön. Vermisse ich jetzt auch ein wenig.

Am Strand bekam man im übrigen alles mögliche angeboten. Mehr als das Wellnesspaket haben wir nicht genommen - war teuer genug. Dann gab es noch einen Henna-Stand - sehr beliebt bei den jungen Leuten, die dann zu Hause ihren Freunden erzählen konnten, sie hätten sich tätowieren lassen. Außerdem war am Strand noch der ein oder andere Papyrus-Verkäufer. Von denen hatte uns allerdings sowohl unsere Deutsche Reiseleitung im Hotel, als auch die bei der Fahrt nach Hurghada gewarnt. Das sei kein original Papyrus, eher Bananenblätter. Und spätestens drei Monate später würden die rissig werden, weil die mit dem europäischen Klima nicht klarkommen. Na gut, wir hatten ja eh unsere Papyrusbilder.

Sahara Park

Die zweite Tour, die wir gemacht hatten, nannte sich "Sahara Park". Ich weiß nicht mehr genau wie spät es war, aber es war auf jeden fall nach dem Mittagessen - wenn ich mich recht erinnere. Wir wurden abgeholt mit Jeeps. Meine Befürchtung, dass die Jeeps nicht klimatisiert sind, wurde auch in dem Moment bestätigt, in dem wir drin saßen. Selbstverständlich habe ich mich so dämlich beim Einsteigen angestellt, dass ich mir auch gleich den Kopf stieß. Es war halt ein Jeep, wo man hinten einsteigen musste (quasi dort, wo normalerweise die Kofferraumtür ist). Als Sitzgelegenheiten dienten zwei querstehende Bänke. Neben meinem Schatz und mir waren in unserem Jeep auch noch ein belgisches Paar (wenn ich mich recht erinnere), ein Elternpaar mit ihren zwei kleinen Mädchen und ein junges Pärchen (alle aus unserem Hotel). Wir unterhielten uns alle miteinander. Es war cool, denn bei der Fahrt nach Hurghada haben wir uns nicht großartig mit jemanden unterhalten - was nicht unbedingt an uns lag. Wahrscheinlich hatte nur keiner Bock sich mit einem Männerpaar zu unterhalten, keine Ahnung. Egal. Bei der Fahrt saß mir gegenüber noch einer der Reisebegleiter. Er sprach kein Wort Deutsch, aber dafür Englisch. Er fragte mich dann, ob mein Hase und ich Brüder sind. Irgendwie wollte das ja dort jeder wissen. Sehen wir uns so ähnlich? Um nicht zu sagen, dass wir ein schwules Paar sind, Homosexualität ist in Ägypten noch immer strafbar, habe ich einfach gesagt, dass wir beste Freunde sind. Damit war das Thema vom Tisch. Der Jeep bog auf einmal links ab. Von der Straße runter über einen sandigen Weg auf die gegenüberliegende Fahrbahn. Er fuhr in etwa 100 Meter zurück und fuhr dann rechts in die Wüste.

Es war schon cool so mit dem Jeep durch die Wüste zu fahren. Dummerweise stand scheinbar in der Tour-Beschreibung etwas von "Safari", weswegen der Fahrer gerne auf Hügel fuhr um dann schnell runterzufahren. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass der Jeep auch Anschnallgurte hinten hat. Ich fahre ja schon keine "Wilde Maus", weil mir das zu hoch ist, und keine Kinderachterbahn, weil mir das zu steil ist. Und jetzt fuhren wir quasi seitlich größere Hügel runter. Okay, der Fahrer hat das sicherlich schon oft gemacht, aber das war mal so rein gar nichts für mich. Ich glaube die Tatsache, dass wir kleine Kinder im Fahrzeug hatten, rettete mich davor, dass er nicht mit vollem Karacho auf die Hügel und wieder runter fuhr. Nichts desto trotz war es echt cool und hat in gewisserweise sogar Spaß gemacht. Ob ich es aber nochmal brauche weiß ich nicht.

Unsere erste Station nach der "Safari" war dann der Quad-Stand in der Wüste. Dafür mussten wir allerdings nochmal kurz auf den asphaltierten Weg und ein wenig Richtung Stadt fahren. Ich war schon ein wenig nervös, normalerweise mache ich mich immer zum Volldeppen, wenn ich etwas mache, was ich zuvor noch nie gemacht habe. Und ich dachte echt, ich würde mich beim Quad-fahren total dumm anstellen.
Zunächst gab es Malventee. Ich bin absolut kein Teetrinker, aber das war echt lecker. Die Teams wurden eingeteilt, wir waren das Team "Sonnenschein". Dann wurden uns die Tücher um den Kopf gewickelt, damit wir keinen Staub fressen. Diese Tücher zu binden ist einfacher als gedacht, aber man kann es bei sich selbst nur schwer binden, deswegen war ich froh, dass mir das Mädel, was mit uns im Jeep saß, das Tuch gebunden hatte. Allerdings habe ich es nochmal nachbinden lassen, weil es doch etwas lockerer saß. Ich wollte ja nicht, dass es mir während der Fahrt abfliegt. Dann durften wir uns aufsetzen auf die Quads. Ich direkt hinter Schatzi. Ein Kind, es war wirklich ein Kind, nicht älter als acht oder neun, schaltete die Fahrzeuge ein. Tja, nur meins wollte nicht. Fing schon gut an. Also musste ich mich auf einen anderen setzen, der zwar funktionierte, aber wo ich auf einmal ohne Hasi war. Vor mir fuhren zwei Halbstarke, die so rein gar nicht mit den Dingern klarkamen und anfangs so sehr geschlichen sind, dass ich die einfach mal überholt habe. Überholen war zwar aus Sicherheitsgründen verboten, aber mir wars egal. Irgendwann habe ich soviel überholt, dass ich vom letzten (!) Platz irgendwo in der Mitte war. Aber von meinem Mann sah ich nichts. Nichtmal etwas von unseren Leuten aus unserem Jeep.

Nachdem wir 20 Minuten in die eine Richtung gefahren sind ging es leider schon wieder zurück. Man denkt jetzt zwar, dass 20 Minuten Quad durch die Wüste langweilig sind, ist aber nicht so. Wir hatten eine Menge Spaß. Bei der Rückfahrt (halt nochmals 20 Minuten) haben sich auch die meisten getraut schneller zu fahren. Nur der Typ vor mir nicht, der eher das Tempo eines Familienausfluges drauf hatte. Egal, ich war einfach mal eine Zeit lang noch langsamer, bis sich zwischen uns eine riesen Lücke ergab, und dann bin ich mit vollem Tempo losgebrettert. Unglaublich wie schnell 40 Minuten um sind. Ich ging mir auf Anraten unseres Jeep-Fahrers nochmal das Gesicht waschen und wir fuhren weiter. Diesmal hat er die Hügel ausgelassen - zum Leidwesen der Kinder, die das echt wollten, aber ich fand es ganz gut so.

Nach der Quad-Fahrt ging es auf einen hohen Berg. Der Weg darauf war ein wenig hart, weil bei dem ganzen Geröll nirgends die Möglichkeit war um sich irgendwo festzuhalten, aber die Aussicht war einfach geil. Da lohnte es sich vollkommen aus der Puste oben anzukommen. Leider ging es nicht allen so gut dabei wie mir und eine Frau bekam einen Kreislaufzusammenbruch. Einige standen da um die Frau herum, alle schrien nach Wasser. Irgendwie hatte keiner Wasser dabei (wozu braucht man das auch in der Wüste?), also spendete ich meine letzte Flasche Wasser. Mehr konnte ich nicht tun, immerhin standen da zig Leute um die Frau herum, also stiefelte ich wieder abwärts. Die Rückseite (die Seite wo es runterging) war allerdings voll sandig und somit hatte ich irgendwann mehr heißen Sand in den Schuhen als dort in der ganzen Wüste lag... Naja, ich neige ein wenig zur Übertreibung, aber es war schon viel. Das Traurige: Die Reiseleiter waren mit de Situation der zusammengebrochenen Frau überfordert und wussten nicht so recht was sie machen sollen. Mitgenommen wurde sie am Ende. Soviel ich gesehen habe, haben wir sie nicht da gelassen. Also haben sie es scheinbar irgendwie hinbekommen.

Die nächste Station war dann das Beduinen-Dorf. Dort konnte man auf Kamelen reiten, Buggy fahren, den Sahara-Zoo angucken und abends gab es ein kleines Buffet. Es wurde zwar als Barbeque angepriesen, war aber ein kleines Buffet. Beim Kamelreiten habe ich nicht mitgemacht. Die Tiere sind für die Beduinen nur Nutztiere, die ständig geschlagen wurden. Ein Kamel wurde sogar in den Hals getreten. Das wollte ich nicht unterstützen. Die armen Tiere schrien teilweise sogar. Entweder vor Durst (sie sahen wirklich nicht gesund aus) oder weil ihnen das ständige auf und ab in den Gelenken schmerzte. Es war ja nicht so, dass das Kamelreiten lange ging - nach geschätzten zwei Minuten war alles vorbei. Und wenn die armen Tiere alle zwei Minuten rauf und runter müssen, da würden auch wir Menschen streiken irgendwann. Auch wenn ich damit nur für mein Gewissen ein Zeichen setzen konnte, ich fühlte mich nicht wirklich besser. Die traurigen und gequälten Augen der Kamele verfolgten mich noch eine ganze Weile. Mein Schatz allerdings setzte sich auf ein Kamel. Das war so süß, erst wollte er, dann meinte ich, dass die Tiere gequält werden und ich nicht will, dann meinte er, er will auch nicht unbedingt. Doch als ein Kamel frei war lief er dennoch hin. Wie ein kleines Kind. Voll putzig.

Nach dem Kamelreiten durften wir Buggy fahren. Die sind fast wie Quads, nur dass immer zwei nebeneinander sitzen konnten und es Überschlagbügel gab. Außerdem wurde hier nicht mit dem Daumen Gas gegeben sondern mit dem Fuß - und das Lenkrad war ein Lenkrad und nicht wie beim Quad. Die Buggyfahrt war viel zu kurz (gefühlte fünf Minuten, wenn überhaupt), machte aber Spaß. Anschließend haben wir uns den Sahara-Zoo angesehen. Okay, waren jetzt keine außergewöhnlichen Tiere da, und ich bin mir auch sicher, dass die nicht wirklich Artgerecht gehalten werden, aber musste man halt sehen wenn man dabei ist. Es gab Strauße, Pelikane, Wüsten-Schildkröten, ein paar Pfaue und Krokodile. Außerdem war irgendwo noch ein Esel festgebunden. Dann noch in einem Häuschen verschiedene Schlangen und Eidechsen. Danach sahen wir uns an, wie eine Beduinin Brot backte. Nachdem wir auch das gesehen hatten zeichnete unsere Reiseleitung die Karte Ägyptens in den Sand und erzählte etwas von der Geschichte. Fand ich interessant, aber leider einige andere nicht so. Hinterher nahm er uns mit in die Beduinen-Apotheke, wo es für alles etwas gab. Aus natürlichen Produkten, ohne Tierquälereien oder chemischen Zusätzen. Für uns war nichts dabei, also haben wir auch nichts gekauft. Nachdem wir das alles hinter uns hatten liefen wir zur kleinen Bühne, die die Beduinen dort hatten. Unser Reiseveranstalter hatte dafür gesorgt, dass zwei Kinder-Animateure dabei waren, damit die Erwachsenen in Ruhe gucken konnten. Die Kinder tanzten gerade auf der Bühne einen Kindertanz und wir versammelten uns langsam um die Bühne herum auf Kissen, die auf dem Boden lagen. Das Buffet war bereits aufgebaut und kurze Zeit später durften wir uns alle bedienen. Das Essen war jetzt nicht so meins, aber es ging. Habe schon schlechter gespeist. Zum trinken gab es Coca Cola satt. Da ich das Zuckerwasser nicht trinke habe ich mich am stillen Wasser gehalten was es irgendwann zwei Stunden später erst gab. Die Show war... nun, sie war interessant. Nicht die weltbeste Show, aber auch nicht langweilig. Anfangs stand ein Fakir auf der Bühne, der sich auf Nagelbretter legte, sich Schwerter an die Kehle drückte, während ihm eine Frau auf dem Hals stand. Er schob sich auch noch nen Nagel in die Nase. Anschließend ärgerte er die versammelten Frauen auf der Bühne noch ein wenig, in dem er ihnen die Augen verband und so tat, als wolle er sie auf ein Nagelbrett stellen. War schon witzig, wie die Frauen sich wehrten. Denn das Nagelbrett hatte er zuvor entfernt. Danach gab es einen Bauchtanz und anschließend konnte, wer wollte, mit einem Teleskop auf den Mond gucken. Das fand ich jetzt nicht so berauschend. Aber gucken wollte ich dennoch :) Die Rückfahrt war ohne Probleme, ohne "Juappa" - was der Fahrer sonst bei jedem Hügel rief - aber irgendwie hatten wir das Gefühl es dauerte ewig. Als wir am Hotel ankamen haben wir uns vom Jeep entfernt. Leider ohne uns vom Fahrer zu verabschieden oder ihm für seine wirklich grandiose Leistung ein kleines Backschisch (Trinkgeld) zu geben. Ich hatte ein schlechtes Gewissen irgendwie, weil er sich echt bemühte.

Mit dem jungen Pärchen aus dem Jeep haben wir dann abends noch an der Poolbar ein wenig gesessen, sind aber auch relativ bald hinterher ins Zimmer und schlafen gegangen.

Der folgende Tag war dann ein Strandtag für uns. Wir suchten uns einen schönen Liegeplatz aus. Das Mädel vom Pärchen hatte uns am Vorabend noch gesagt, wo in etwa sie und ihr Freund immer am Strand liegen. Wir suchten dann dort, fanden aber nichts. Also haben wir uns einfach eine Liege genommen. Dann haben wir festgestellt, dass wir genau die Liegen neben den beiden hatten. Das war Zufall, denn gesehen hatten wir die beiden wirklich nicht. Wir legten uns in ihren Viererbereich (jeder Liegebereich bestand aus vier Liegen und einem Wind-Sichtschutz). Natürlich nicht ohne vorher zu fragen ob es in Ordnung ist. Irgendwann verabschiedeten sich die beiden zum Mittag und waren weg. Später fiel mir auf, dass sie komplett alles mitgenommen hatten, also auch ihre Handtücher. Ich fing an mir einzureden, dass wir ihnen wohl auf die Nerven gegangen sind. Fand ich schade, weil wir die beiden echt mochten.
Der Tag war ansonsten unspektakulär, wir gingen abends kurz vor 18 Uhr dann wieder zum Zimmer. Viel länger lohnt es sich eh nicht am Strand zu bleiben, weil die Sonne um halb sieben abends komplett weg ist und es finstere Nacht ist.

Nach dem wirklich reichhaltigem Abendessen saßen wir dann in der Bar und spielten Karten. Da kam dann das Pärchen auf uns zu und setzte sich zu uns. Okay, scheinbar sind wir denen doch nicht auf die Nerven gegangen, da war ich beruhigt. Weil ich hasse es, wenn ich jemanden nerve und es nichtmal selbst mitkriege. Leider war das von den beiden auch der letzte Abend und sie mussten sich relativ bald verabschieden um noch Koffer zu packen. Das erinnerte mich daran, dass wir ein paar Tage später auch wieder weg mussten. Wir tauschten noch Mailadressen aus, damit wir uns gegenseitig ein paar Bilder schicken konnten :)

Ansonsten gab es keine großartigen Highlights zu berichten. Nur noch unsere Fahrt nach Mahmya. Und die war wirklich ein Highlight. Samstag sind wir hin (Montag mussten wir wieder los, also ein krönender Abschluss). Wir fuhren morgens mit einem Bus bis zum neuen Hafen von Hurghada und dort wartete schon eine kleine Yacht auf uns. Unser Bus kam als letzter an, auf der Yacht befanden sich bereits ein paar Engländer, wenn ich es richtig mitbekommen habe. Wir fuhren in etwa 30 oder 40 Minuten, begleitet von Vögeln die ständig um unser kleines Boot herum schwirrten. Irgendwann hupte unser Kapitän mit seinem melodiösen Schiffshorn und lenkte etwas nach links. Die Insel, wo wir hin wollten war aber noch etwas entfernt. Er hupte mehrmals und auf einmal sah ich sie: Delphine. Wie ein kleines Kind stiefelte ich an den Rand des Schiffs (wir saßen ganz vorne) und holte sofort den Fotoapparat heraus. Ich machte die ersten ein oder zwei Fotos, sagte zu meinem Hasen er solle mal gucken und prompt rief der Kapitän "Dolphins". Ha! Die hatte ich zu erst gesehen. Ist echt schön sie in freier Natur zu sehen. Sie blieben nicht lange, haben wahrscheinlich nur geguckt was abgeht da oben und tauchten nach kurzer Zeit wieder unter. Leider habe ich auf meinen Fotos kein Bild wo sie auftauchen, nur wo sie untertauchen. Aber ich habe Delphine gesehen :)

Wir fuhren zur Insel weiter und mussten im Wasser ankern, weil wir sonst die Korallen kaputt gemacht hätten, bzw. das Schiffchen auf Grund gelaufen wäre. Abgeholt wurden wir mit großen Motorbooten. Das Wasser war kristallklar, man konnte richtig weit runterschauen. Wir holten uns die Flossen ab - kostenlos, und gingen zu unserem Platz. Jede Reisegruppe bekam ihren eigenen Platz. Dann ein wenig schnorcheln im abgetrennten Bereich. War schon cool. Da schwammen andere Fische als am Hotelstrand oder bei der Glasbootfahrt. Mit den Flossen hatte ich so meine Probleme. Irgendwie waren die zu groß. Ich besorgte mir neue und die waren zu klein, aber immerhin rutschten meine Füße nicht heraus. Das ist wichtig. Dann konnte, wer wollte, mit der Yacht noch ein wenig weiter raus aufs Meer fahren um zu schnorcheln. Natürlich waren wir dabei. Allerdings unser Kapitän nicht. Der schlief auf dem Boot und musste von uns geweckt werden. Als wir das geschafft hatten fuhren wir zum Korallenriff. Es war unglaublich, kann man nicht in Worte fassen. Ich habe es bereut, dass ich keine Unterwasserhülle für meine Kamera hatte. Das hätte ich so gerne fotografiert - auch wenn man das nicht unbedingt auf Fotos wiedergeben kann, was man da gesehen hat. Ganze Fischschwärme schwommen unter mir hindurch, es war unglaublich und ich bin immer noch ein wenig geflashed. Da ich das hier nicht in Worte fassen kann, tu ich es nicht, weil kein Wort kann das ausdrücken, was ich da gesehen habe. Nur soviel: Ich wollt ich wäre dort ein Fisch :)

Das Wasser war im übrigen angenehm warm. Also das Rote Meer ist richtig angenehm, im Vergleich zum doch recht kalten Mittelmeer vom letzten Jahr.

Nach der wirklich wunderschönen Schnorchestunde (ich glaube es war so lang) fuhren wir zurück. Es gab ein Buffet. Und es war sehr lecker, besser als bei den Beduinen. Eigentlich wollte ich noch Nachschlag, aber da passte nichts mehr rein... Wir schnorchelten noch etwas, aber ohne Flossen - uns taten die Füße weh. Dann mussten wir leider auch wieder los. Schade. Bei der RÜckfahrt waren auf einmal ganz andere Menschen auf unserer Yacht - alles Deutsche, dennoch unbekannte. Aber egal, wir haben ja eh alle das gleiche Ziel. Wieder gingen auf einmal die lustigen Schiffssirenen los und auf einmal tauchten wieder Delphine auf. Keine Ahnung ob es andere waren oder die gleichen. Das war echt schön, aber es glich einer Hetzjagd. Weil das waren jetzt nicht mehr nur wir sondern einige der Yachten. Irgendwann hatten Flipper und seine Freunde keine Lust mehr und blieben unter Wasser. Hätte ich an deren Stelle sicherlich auch gemacht. Auch diesmal bekam ich nicht die Gelegenheit mal die Schnauze des Säugetieres zu fotografieren, weil meine Kamera nicht so schnell eingeschaltet war wie die Delphine waren.

Abends dann das gleiche Bild wie jeden Abend: Essen, in der Bar trinken und Karten spielen. In der Bar ist es allerdings immer witzig gewesen, denn der Kellner kannte uns und brachte schon ohne Aufforderung unsere Getränke. Wir tranken jeden Abend das gleiche. Aber fand ich gut. Auch die Dame, die uns im Restaurant die Plätze zuwies erinnerte sich täglich an uns. Und als wir einmal nicht da waren (Sahara-Park) fragte sie direkt, wo wir waren. Fand ich sehr gut, immerhin sah sie am Tag locker 1.000 Gäste.

Den Sonntag verbrachten wir dann wieder am Strand und holten uns im Spa unsere letzte Massage ab. Früher als sonst verließen wir den Strand, denn wir mussten noch packen. Das war auch eine Diskussion mit meinem Mann, weil ich wollte noch am Strand bleiben, er wollte packen. Ich wollte die letzte Stunde genießen. Mir fällt so ein Abschied ja schwer. Und die Koffer waren im übrigen nach nicht mal 60 Minuten gepackt. Wir gingen relativ zeitig ins Bett (was bei uns heißt irgendwann um 22 Uhr), denn um 5:45 Uhr wurden wir am Hotel abgeholt. In Herrgottsfrühe.

Der Flughafen ist im übrigen sehr sauber dort (hatte ich ja Eingangs erwähnt) und auch schöner als der letztes Jahr auf Kreta. Diesmal brauchte man auch keine Pillen gegen Angstzustände, wenn man auf Klo musste, weil die vergleichsweise sauber waren. Nur das Klopapier wurde vom Klomann verkauft. Also nicht offiziell, er gab aber nur etwas, wenn man ein Backschisch gab. Gut, dass wir unser eigenes Papier dabei hatten, denn am Abreisetag machte sich bei meinem Hasen der "Fluch des Pharao" bemerkbar, so richtig mit Bauchschmerzen. Bei mir war nur der Durchfall, aber schlimm genug. Schön, dass es am letzten Tag kam. Die Zeit am Flughafen verging recht langsam. Ich wollte zwar nicht weg von dort, aber ich wollte auch nicht Ewigkeiten am Flughafen sitzen. Dann durften wir unsere Maschine betreten.

Das Unterhaltungsprogramm war anfänglich so mies wie beim Flug nach Hurghada. Dann lief der Film "17 again" und man hatte was zu lachen. Was mich schockierte: Beim start sieht man aus dem Fenster die schönsten Bilder, sowohl in der Wüste, als auch im Meer. Während des Startes darf man kein elektrischecs Gerät nutzen, aber sehr viele zückten ihre Fotoapparate. Ich bekam die Kriese, habe doch ohnehin schon Flugangst. Außerdem war ich auch neidisch, weil ich meinen Fotoapparat nicht parat hatte und kein so schönes Bild bekam. Egal.
Beim Landeanflug in Berlin-Tegel sollten auch alle elektronischen Geräte ausgeschaltet werden. Nur der hinter mir ließ seinen MP3-Player laufen. Ich bekam wieder leichte Panik. Redete mir aber ein, dass er vielleicht auch Flugangst hat und ihn die Musik beruhigte. Deswegen blieb ich ruhig - also ich versuchte es.

Die Landung war weich wie Butter. Das Auschecken lief auch gut, und die 19 Grad, die wir in Berlin hatten, waren angenehm, nachdem wir 14 Tage um die 35 Grad hatten. Einen Tag später musste ich arbeiten gehen, der Urlaub war offiziell vorbei...