26. Mai 2010

Jaja, schon wieder sind zwei Monate vergangen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Mittlerweile hatte ich meine dritte OP (6. April 2010), und siehe da, sie haben in der Tat gleich drei (!) Sachen gefunden, die weggemacht werden mussten. Lustig nur, dass das Krankenhaus, wo ich die ersten beiden OP's hatte, meinte, dass da nichts mehr ist und sein kann. Die dritte OP habe ich in meiner Geburtsstätte durchführen lassen: Benjamin Franklin Universitätsklinikum. Früher hieß das einfach nur "Klinikum Steglitz", aber klingt jetzt natürlich wichtiger :D Das Krankenhaus von außen ist ziemlich grottig. Und auch leider von innen. Die Ärzte und das Pflegepersonal sind aber super nett und so gestalteten sich dann auch die vier Tage (!), die ich dort verbringen durfte, recht schön. Ich teilte mir das Zimmer mit zwei älteren Herren (irgendwas zwischen 58 und 70 - beide) und habe die meiste Zeit mit meinem MP3-Player, meinem Nintendo DSi oder aber beim Fernsehen verbracht, nur damit ich mir stellenweise das Gejammere nicht anhören musste.

Nach der OP dauerte die Heilung durchschnittlich drei Wochen - wie es eigentlich auch sein sollte. Und siehe da: Bis auf ganz wenige Schmerzen ist alles weg. Mein Arzt meinte aber, dass das bei dem, was mein Allerwertester durchgemacht hatte, vollkommen normal ist und sich auch erholen wird. Seit dem 11. Mai 2010 bin ich dann auch gesund geschrieben. Ich habe mal nachgerechnet, insgesamt war ich 186 Tage krank. Das ist mal ne Leistung. Die Tage, an denen ich probiert hatte zu arbeiten, habe ich bereits abgezogen. Tja, nur hilft mir das jetzt auch nicht weiter. Ich bin arbeitslos, und jeder der schonmal arbeitslos war, weiß, wie schwer es ist, einen neuen Job zu finden, wenn man Arbeitslos ist. Die Firmen stellen halt viel lieber Menschen ein, die rank und schlank sind und eher Größe Null tragen, weil sie Angst davor haben, dass die dicken zu faul sind, nur fressen (von irgendwas müssen sie ja dick sein) oder ständig krank sind. Als ob das bei schlanken Mitarbeitern nicht passieren kann...

Morgen habe ich 'nen Termin beim Arbeitsamt - bzw. bei der Arbeitsagentur, wie es ja jetzt heißt. Es ist noch nicht meine Ansprechpartnerin für die Arbeitsvermittlung. Da warte ich bereits seit zwei Wochen auf einen Termin, der mir schriftlich zugeschickt werden soll. Nein, morgen erfahre ich dann, wie wenig Geld ich über welchen kurzen Zeitraum kriege, bevor ich ins Hartz IV falle. Juchheia. Wenn das erstmal passiert, kriege ich das nicht mal, weil mein Mann einfach zu gut verdient...

Apropos Mann: Der ist immer noch nicht verheilt. Sein Armbruch war ja recht kompliziert und die Heilung dauert auch. Sein Arzt meinte sogar, dass er auf dem Röntgenbild die Fraktur noch erkennen kann. Und so lange das so ist, wird der Arm auch weiter schmerzen. Dann kann er den Arm auch nicht richtig strecken oder beugen, der Arzt will ihn aber trotzdem arbeiten schicken. Finde ich persönlich unverantwortlich. Zumal mein Mann dreimal die Woche zur Physiotherapie muss und mindestens alle zwei Wochen zur Untersuchung beim Arzt. Da sein zukünftiger Arbeitsplatz wohl (vorübergehend bis es was besseres gibt) Essen sein wird, bedeutet das, dass er sich dort einen neuen Therapeuten suchen muss, und einen neuen Unfallchirurgen. Es ist allgemein bekannt, dass man sowohl bei der Physiotherapie als auch beim Unfallchirurgen nur ganz schlecht Termine kriegt. Bin mal gespannt, was Freitag bei der nächsten Untersuchung rauskommt. Autofahren geht ja auch noch nicht, und Hasi kann sich ja nicht jedes Mal nen Zugticket holen...

Das ist auch etwas, was mich ein kleinwenig stört. Er weigert sich strikt bei seiner Firma anzufragen, wie es weitergeht, wenn er zurückkommt. Sie hatten ihm ja ein Projekt in der "Weltstadt" Pfungstadtd (Zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt) angeboten, das war, bevor sein Arm brach. Danach hieß es, er kommt vorübergehend in die Zentrale nach Essen, weil sie den neuen Großkunden wohl nicht kriegen. Zwischenzeitlich haben sie aber den neuen Kunden doch bekommen und keiner sagt ihm was. Weil sie ihn nicht kündigen wollten, musste er einen Änderungsvertrag unterzeichnen. Laut diesem ist er nun nicht mehr Niederlassungsleiter, sondern nur noch einfacher kaufmännischer Angestellter - bei gleichem Gehalt und Dienstwagen, denn das wurde ihm beides vertraglich zugesichert, können sie nicht mehr wegnehmen. Über diese Situation ist er schon ein kleinwenig angepisst, aber besser als Arbeitslos sein - und er mag seinen Job und die Firma. Allerdings bin ich der Meinung, dass seine Firma auch von ihm Eigeninitiative haben möchte, so von wegen, dass er auch mal anruft und sich meldet und halt neugierig nachfragt, wie es zukünftig weitergeht. Er selbst ist aber zu stolz dazu und sagt, dass die sich von sich aus melden sollen. Überhaupt vermisst er die Herzlichkeit, die es früher mal in der Firma gab. Ich habe versucht ihm zu sagen, dass es in der heutigen Zeit keine herzlichkeiten mehr in Großbetrieben gibt, da man dort in der Regel nur noch ein Zahn eines großen Zahnrades ist. Wäre er nur nicht so stur... Er hatte bislang als Niederlassungsleiter die Position, dass die Firma Eigeninitiative sehen will - wenn sie ihn wieder in dieser Position einstellen wollen...

Ich fände es auch schöner, wenn wir wüssten, ob und wohin wir nun umziehen müssen. Weil wenn er nur vorübergehend in Essen eingesetzt werden soll, dann ziehen wir nicht um. Und nun sind wir beide noch in der Lage, in Ruhe eine Wohnung zu suchen. Aber das begreift er irgendwie nicht :(

Aufgrund dieser ganzen Hin-und-Her-Sache werden wir dieses Jahr wohl auch schweren Herzens nicht in Urlaub fliegen können. Also ich glaube mir fällt es schwerer als Hasi. Klingt vielleicht dämlich, aber obwohl ich fast sieben Monate krankgeschrieben war und jetzt arbeitslos bin, habe ich Fernweh - ob man es glauben will oder nicht. Ich schaue mir schon ganz sehnsüchtig unsere Urlaubsbilder an, und auch Urlaubsbilder andere auf holidaycheck.de. Naja, man wird ja noch ein wenig Träumen dürfen :)

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27. Mai 2010

So, dann war ich heute also beim Arbeitsamt... Ging recht schnell. Mein Termin war um 8:45 Uhr, ich war schon um 8:35 Uhr da und kam direkt dran. Der, der vor mir einen Termin hatte, erschien einfach nicht. Das hätte ich früher wissen müssen. Nach nicht mal 20 Minuten war ich wieder raus, mit der Erkenntnis, dass ich 635,10 Euro Arbeitslosengeld im Monat kriege. Juchheia, da kann ich mich ja mal gleich zur Ruhe setzen. Kurioserweise scheinen meine Unterlagen für die Arbeitsvermittlerin noch nicht eingegangen zu sein, weil als ich nachfragte konnte mir niemand was sagen. Und selbst nen Termin konnte mir keiner geben - mysteriös. Ich soll noch bis Ende nächster Woche warten und dann gegebenenfalls Anrufen und bescheidgeben, dass ich nach drei Wochen immer noch keinen Termin habe.