23. März 2010

Da sind schon wieder mal eben fast zwei Monate vorbei, in denen ich mal so rein gar nichts geschrieben habe. Aber es passiert ja nicht wirklich viel um mich herum, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bin. Richtig, ich bin immer noch krank geschrieben. Und mittlerweile sogar arbeitslos. Aber der Reihe nach:

Nachdem sich bei mir keine Besseurng einstellte, habe ich mir vorgenommen, im Januar wieder zu probieren zu arbeiten. Der 11. Januar 2010 sollte mein erster Arbeitstag in 2010 werden, obwohl ich nach wie vor Schmerzen hatte. Am 8. Januar 2010 habe ich dann aus meinem Briefkasten eine Kündigung gefischt. Kurioserweise bekam ich nur eine billige Fotokopie. Die Motivation Montag zur Arbeit zu gehen war gänzlich null, aber dennoch bin ich hingegangen - trotz Schmerzen. Da die Kündigung zum 15. Februar 2010 ausgesprochen wurde, waren meine Chefinnen sehr überrascht, mich zu sehen. Sie haben nichts gesagt, aber ich merkte die ganze Zeit, dass es ihnen doch unangenehm war, dass ich da war. Die ganze Zeit lag ne Spannung in der Luft. Sie würden es sicherlich nicht zugeben, aber das ist mir auch egal. Ich habe mich also bei den ganzen E-Mails, die seit meinem letzten Arbeitstag eingegangen waren, durchgelesen und bevor ich mit dem arbeiten beginnen konnte, wurde ich dann gebeten mit meiner Chefin ein Gespräch zu führen. Also jetzt nicht meine Teamleiterin, sondern ihrer Vorgesetzten. Sie wollte mir die Gründe für die Kündigung erklären. Und ganz im ernst, als ich die hörte dachte ich, ich wäre im schlechten Film.

Da wurde mir vorgeworfen, dass ich zu viele Fehler machen würde, diese sogar, nachdem man mich auf die Fehler bei meinem arbeiten im Dezember (wo ich drei Tage versucht habe zu arbeiten und es vor Schmerzen nicht ging) aufmerksam gemacht hatte, weiter machte. Der Witz daran: Ich bekam nie ein Gespräch, wo ich auf meine Fehler aufmerksam gemacht wurde. Mir wurde allgemein gesagt, dass in meiner Abwesenheit einige Fehler aufgefallen seien und man mir die in einem vier-Augen-Gespräch mitteilen wolle. Allerdings hat dieses vier-Augen-Gespräch nie stattgefunden.

Als zweiter Vorwurf kam dann, dass ich im Dezember an den drei Tagen, wo ich gearbeitet hatte, zu spät kam und mich nicht mal entschuldigt hatte. Fakt ist: Ich war lediglich am ersten Tag zu spät, weil ich die Zeit unterschätzt hatte, die ich benötige. Unter Schmerzen läuft es sich halt nicht so gut wie wenn man gesund ist. Und für diese Verspätung habe ich mich sogar entschuldigt. Die anderen beiden Tage war ich pünktlich auf Arbeit - vielleicht in der letzten Minute, aber ich war pünktlich.

Der dritte Vorwurf: Ich hätte mich nicht rechtzeitig gemeldet um zu sagen, dass ich weiterhin krank bin. Mal im ernst, von Gesetzeswegen sieht es so aus: Ist ein Mitarbeiter krank, so hat er sich spätestens VOR Dienstbeginn krankzumelden. Sprich: Selbst wenn ich an dem Tag nach meiner Krankschreibung mitgeteilt hätte, dass ich nicht komme, dann wäre dies ausreichend gewesen (meinte meine Anwältin). Ich habe immer am letzten Tag der alten Krankschreibung, nach meinem Arztbesuch, angerufen und mich teilweise sogar anmeckern lassen, dass ich weiterhin krank bin. Als ich mir vorgenommen hatte, dass ich es probieren wollte mit dem Arbeiten (ab einem Montag), habe ich mich sogar sonntags per SMS gemeldet, dass ich nicht kommen kann, weil ich nen Schmerzrückfall hatte. Und das war, laut meiner Anwältin, ausreichend.

Ich bin nicht weiter auf die Vorwürfe eingegangen. Mir wars letzten Endes egal. Lustigerweise bot mir dann dat Mädel an, dass ich, wenn ich zu große Schmerzen habe, auch freigestellt werden kann. Ich überlegte es mir und fragte sie kurz vor Feierabend, ob ich dann eine Freistellung kriegen würde. Sie lehnte diese dann ab (!!) und meinte ich solle zum Arzt gehen, wenn ich Schmerzen habe. Super. War ich dann auch einen Tag später. Und folglich bin ich mittlerweile im vierten Monat krankgeschrieben (mal abgesehen von insgesamt vier Tagen, wo ich es probiert hatte mit dem Arbeiten).

Beim Arbeitsamt war ich dann auch, aber so lange ich krankgeschrieben bin, darf ich mich nicht arbeitslos melden, da ich nicht vermittelbar bin. Sehr aufbauend, aber verständlich. Meine Anwältin erhob gegen die Kündigung (die mir nach wie vor in Fotokopie vorlag) Einspruch. Am 9. Februar 2010 bekam ich dann die Kündigung im Original. Das traurige ist allerdings, dass sie mir auch diesmal einfach so in den Briefkasten gesteckt wurde. Mal im ernst, ich reiße niemandem den Kopf ab und hätte mich schon gefreut, wenn man mir die persönlich gegeben hätte. Leider hat meine mittlerweile Ex-Firma in dem Fall für sich alles richtig gemacht. Ich habe eine Originalkündigung, und diese sogar noch einen Tag vor Beginn des Kündigungsschutzes bekommen. Einen Tag später und ich hätte mit meiner Klage erfolg gehabt. Somit habe ich leider keinen Erfolg. Dafür handelte meine Anwältin aus, dass ich freigestellt werde unter Fortsetzung der Bezüge und ein positives qualifiziertes Zeugnis erhalte. Tja, die Freistellung ist für die Katz, da ich ohnehin krankgeschrieben bin, und auf das Zeugnis warte ich noch immer.

Aber damit natürlich noch nicht genug. Weil ich ja ab Dezember 2009 Krankengeld beziehen muss, meine Krankenkasse sich aber verrechnet hatte (sogar noch, nachdem ich sie per Mail aufmerksam machte, dass sie zahlen müssen), haben sie meinem Arbeitgeber zu spät entsprechende Formulare zugeschickt und ich hatte über einen Monat kein Geld. Und weil es so schön war, hatte sich mein Ex-Arbeitgeber auch mal eben viel Zeit gelassen mit dem Ausfüllen der Unterlagen, was eine verspätete Zahlung des Krankengeldes nach sich zog. DAS war von der Firma her reine Schikane, zumal mir mitgeteilt wurde, dass alles rechtzeitig abgeschickt wurde - lustigerweise kam es aber erst nach Mahnung durch meine Anwältin bei meiner Krankenkasse an.

Ich bin echt nicht mehr gut auf die Firma zu sprechen. Und das, obwohl ich da wirklich gerne gearbeitet habe. Wieso habe ich eigentlich immer soviel Pech mit Firmen? Bin ich zu gutmütig?

So, weg vom Thema Arbeit René, hin zum anderen Thema.
Mein Mann hatte sich am 18. Februar 2010, im übrigen der letzte Glatteis-Tag) doch glatt vor der Tür langgemacht. Er fiel so unglücklich, dass er auf seinen rechten Ellenbogenknochen fiel. Dieser splitterte so kompliziert, dass er für vier Stunden operiert werden musste. Der Arzt hatte wohl sehr zu puzzeln. Acht Tage war er im Krankenhaus und seitdem ist er zu Hause und bekommt drei Mal in der Woche Physiotherapie. Ist schön ihn um mich zu haben :)

Leider hat seine Firma den Großkunden, um den er sich kümmerte, verloren und alle Mitarbeiter seiner Niederlassung wurden vorsorglich gekündigt. Da sie aber meinen Mann behalten möchten, haben sie ihm einen anderen Job angeboten. Allerdings in einer anderen Stadt. Derzeit sind noch Vertragsverhandlungen mit dem Kunden, und wenn diese abgeschlossen sind, dann heißt es umziehen. Derzeit heißt es entweder Frankfurt am Main oder NRW. Wegziehen tu ich wirklich nur äußerst ungerne. Hier habe ich Freunde und Familie - zumindest meine Eltern, und die brauchen oft auch noch unsere Hilfe, weil sind ja nicht mehr die Jüngsten. Aber sie haben schon gesagt, dass sie nachziehen wollen, weil sie keine Lust darauf haben, alleine in Berlin zu bleiben :)

Dann kam letzte Woche wieder ein gesundheitlicher Schock bei meinem Vater. Er ist ja Diabetiker, und sein Zucker steigt langsam wohl bis in die Füße. Klingt nicht schlimm, aber kann als Folge dessen die Amputation mit sich bringen, wenn alles schief geht. Leider gibt es keine Möglichkeit, den Zucker in den Füßen zu verhindern. Wir hoffen jetzt, dass wenn der Zucker in die Füße sinkt, er seine Füße und Beine behalten darf.

Also Jahr 2010, bislang bist du echt beschissen gestartet, aber Du bekommst von mir eine zweite Chance :)